findependent Marktbericht

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Rückblick auf das 3. Quartal 2025

Die letzten drei Monate bescherten Anleger:innen erfreuliche Renditen. Dies ist bemerkenswert, angesichts einer Zeit, in der sich die Welt im Umbruch befindet.

Der Blick auf die täglichen Schlagzeilen suggeriert für viele gar ein Gefühl, dass sich die Weltlage zunehmend verschlechtert. Unsere Perspektive durch die Linse als Anleger:in bietet untenstehend einen Kontrapunkt und wir empfehlen, wie man sich am besten verhält.


Rückblick

Unsere Haupt-Anlageklassen wiesen im 3. Quartal folgende Wertentwicklung (in CHF) auf:

  • Gold +16.7%
  • Globale Aktien +6.6%
  • Schweizer Aktien +1.1%
  • Schweizer Immobilienfonds +0.9%
  • Schweizer Staatsanleihen (3-7 Jahre) +0.9%
  • CHF-Unternehmensanleihen +0.6%

Damit stieg der Wert der durchgängig investierten findependent Portfolios an.

Die hohe Wertsteigerung von Gold und weiteren Edelmetallen fällt auf. In Zeiten von erhöhter geopolitischer Unsicherheit überrascht es wenig, dass private wie auch institutionelle Anleger wie Zentralbanken, Staatsfonds oder Pensionskassen starkes Interesse an “dem” Stabilitätsanker haben. Zudem rentierten insbesondere globale Aktien. Diese werden massgeblich von den Erwartungen an den gigantischen Infrastrukturausbau für KI-Applikationen einiger US-Firmen getrieben. Der Wert von Schweizer Anlagen erhöhte sich leicht.


Einschätzung

Wir glauben, dass der tägliche Blick in die Medienschlagzeilen oftmals ein einseitiges Bild auf das Weltgeschehen vermittelt.

Die wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass die Medien tendenziell zu negativ berichten, sprich negative Ereignisse überproportional hervorheben oder dramatischer darstellen, als sie sich in der Realität zutragen. Solche Nachrichten bekommen von den Menschen nachweislich mehr Aufmerksamkeit, denn sie erregen Angst, Sorge und Neugier. Dies verspricht folglich eine höhere Auflage (oder Klickzahlen) für Journalisten, was das Werbe- und damit das Ertragspotenzial für Medienunternehmen steigert.

Betrachten wir die medial meist diskutierten globalen Themen in den letzten drei Monaten, überrascht es kaum, dass Hiobsbotschaften dominieren:

  • Die anhaltenden Kriege (v.a. in der Ukraine und im Nahen Osten) und die vermehrte hybride Kriegsführung von Russland gegenüber Europa.
  • Die humanitären Krisen (besonders in Gaza) und der Umgang mit Migration (z. B. die Massenproteste in Grossbritannien).
  • Die US-Zollpolitik mit den schwer nachvollziehbaren Zollsätzen (z. B. 39% für Schweizer Güter) sowie die Androhung von zusätzlichen Zöllen auf Pharmazeutika.
  • Der Angriff auf die Unabhängigkeit der US-Zentralbank seitens der Trump-Administration und damit das Szenario eines Werteverfalls des US-Dollars.
  • Die rasante Entwicklung und Verbreitung von KI-Applikationen, die sowohl Chancen bieten, wie auch Ängste schüren.

Natürlich ist die obige Liste nicht vollständig und durch die Brille eines Schweizer Beobachters. Zudem gibt es auf lokaler Ebene noch unzählige weitere Themen, welche den Menschen Sorgen bereiten und bei manchen das Gefühl vermitteln, dass die Welt zunehmend aus dem Lot gerät.

Wir sind überzeugt, dass es für Anleger:in falsch wäre, die tägliche Medienschau unmittelbar in die Anlagestrategie einfliessen zu lassen. Mehr noch, der Blick durch die Linse als Anleger:in bietet einen interessanten Kontrapunkt.


Was meinen wir damit?

Abseits dieser Schlagzeilen ereignen sich dauernd unzählige Fortschritte, ob an Universitäten, in KMU, in Grossunternehmen oder in den eigenen vier Wänden. Es ist sogar wahrscheinlich, dass genau in diesem Augenblick eine Gruppe von Freund:innen in einer x-beliebigen Bar eine sprichwörtliche Schnapsidee hat, welche die Welt besser macht.

In anderen Worten, dieses unablässige Streben nach «höher, weiter, schneller”, findet in allen Bereichen, überall und gleichzeitig statt. Dies verbessert die Welt, in der wir leben, dauernd, auch wenn wir wenig davon lesen, hören oder sehen. Wären wir von der angesprochenen Neigung befreit, mehr auf negative Nachrichten zu reagieren, so würde die tägliche Nachrichtenschau folgende Ereignisse aus den letzten drei Monaten vielleicht mehr ins Zentrum rücken:

  • Beinahe täglich überbieten sich führende IT-Firmen in ihren Plänen zum Ausbau der Kapazitäten von Rechenzentren, was die Grundlage schafft, dass zukünftig völlig neue Industrien und zahllose neue Produkte und Dienstleistungen entstehen
  • In diesem Sinne: Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum haben letzthin ein KI-Modell entwickelt, das langfristig für jeden Menschen individuell das Risiko für mehr als 1000 Erkrankungen für eine Zeitspanne von über einem Jahrzehnt prognostizieren kann
  • Österreich und Italien vermeldeten kürzlich den Durchstich am Brenner, woraus bald mit 64km der längste Eisenbahntunnel der Welt entsteht
  • Die Internationale Energieagentur schätzt neu, dass die erneuerbaren Energiequellen bereits nächstes Jahr Kohle als wichtigsten Energieträger ablösen werden
  • … und zu guter Letzt: Das Stimmvolk in der Stadt Zürich hat am letzten Wochenende einem Verbot von benzinbetriebenen Laubbläsern zugestimmt 🙂


Was heisst das für Anleger:innen?

Wir gehen davon aus, dass die letzte Schlagzeile keinen Einfluss auf die Börsen hat. Aber dasselbe gilt auch für fast alle der scheinbar schwerwiegenden täglichen Unglücksmeldungen. 

Nehmen wir das Beispiel des Schweizer Aktien-ETF, der dem umfassenden SPI-Index folgt. Als Anleger:in kauft man nicht einfach einen schlau klingenden Produktnamen. Nein, man erwirbt einen kleinen Teil an allen 200 Unternehmen, die im ETF enthalten sind. Fortan partizipiert man am Erfolg all dieser Firmen, was regelmässige Dividendenzahlungen beinhaltet sowie die Chance ermöglicht, langfristig (wir reden hier von Jahrzehnten, nicht Tagen oder Monaten) an der Wertveränderung all dieser Firmen teilzuhaben. 

Natürlich wird nicht jede Firma prosperieren. Einige fallen im Wettbewerb zurück und müssen sich neu erfinden. Manche davon verschwinden sogar. Auf der anderen Seite entstehen neue Firmen und die Leistungsfähigkeit der führenden Unternehmen nimmt ständig zu. Letztere werden von einigen der besten Manager:innen geleitet, die kontinuierlich Probleme, wie z. B. den Umgang mit den neuen US-Zölle, lösen. Ihre Forschungsabteilung entwickelt mehr und bessere Produkte und Dienstleistungen, welche uns allen das Leben einfacher machen. Resultieren daraus höhere Gewinne, steigen mit der Zeit auch ihre Kurse. 

Wer sein Geld überlegt und diversifiziert in den führenden Unternehmen der Welt anlegt, kann die tägliche Nachrichtenflut gelassen sehen. Über die lange Frist sind insbesondere die negativen Nachrichten kaum von Bedeutung für die Wertentwicklung der Anlagen. Die täglichen “Zuckungen” der Börse sind schlicht irrelevant. 

Am besten veranschaulicht dies eine unserer Lieblingsstatistiken. Pictet, ein Genfer Finanzinstitut, verfolgt die Renditen aller Schweizer Aktien seit 1926. In diesem Zeitraum ist weltweit viel passiert, leider auch viele schwerwiegende Katastrophen, über die viel berichtet wurde. Oftmals geht jedoch vergessen, dass viele Unternehmen durch das ständige Streben nach Verbesserung eine rasante Entwicklung durchlebten. Wer ständig investiert blieb, erzielte mit Schweizer Aktien über fast 100 Jahre eine Bruttorendite von 7.7% pro Jahr. Wer günstig anlegte, konnte auch nach Kosten eine Rendite von über 7% pro Jahr erreichen. Dies bedeutet eine Wertverdoppelung alle 10 Jahre.

Kurz, mach dich nicht verrückt. Lass deine Anlagen einfach arbeiten.


Ausblick

Wir machen keine Prognosen. Unser Rezept ist und bleibt simpel. Lege langfristig, breit abgestützt und kostengünstig an.

Der findependent Marktbericht ist ein vierteljährlich erscheinender Rückblick und Kommentar zu den Entwicklungen am Finanzmarkt.

Wer für den Marktbericht zuständig ist:


Matthias (Gründer)


Tobias (Investment Management)

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