findependent Marktbericht

Kurze Video Zusammenfassung

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Rückblick auf das 2. Quartal 2025

Das zweite Quartal bescherte Anleger:innen eine Achterbahnfahrt. Den Startpunkt setzte US-Präsident Trump mit seiner (zwischenzeitlich) folgenreichen Ankündigung neuer US-Zölle auf die Einfuhr von Gütern in die grösste Volkswirtschaft der Welt am 2. April. Dies verunsicherte die Märkte erheblich. Glücklicherweise „hört” das US-Staatsoberhaupt auf Marktsignale und legte den radikalsten Teil seiner Pläne schnell auf Eis.

Weitgehend unbemerkt senkte zudem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins auf 0%. Welche Implikationen diese Nullzinsen für Anleger:innen haben, erläutern wir untenstehend.


Rückblick

Unsere Haupt-Anlageklassen wiesen im 2. Quartal folgende Wertentwicklung (in CHF) auf:

  • CHF-Unternehmensanleihen +0.7%
  • Schweizer Staatsanleihen (3-7 Jahre) +0.5%
  • Schweizer Immobilienfonds +0.5%
  • Globale Aktien +0.5%
  • Schweizer Aktien -2.5%
  • Gold -5.4%

Die Unsicherheit um die Weltkonjunktur infolge Trumps Zolldrohungen und die Sicherheitslage in Europa und in Nahost, die der israelische Angriff auf Militäranlagen im Iran verursachte, führte zu Kapitalzuflüsse in den bekannten “sicheren Hafen”, dem Schweizer Franken. Folglich sanken die hiesigen langfristigen Renditen, was zu Wertsteigerungen in erstklassigen CHF-Anleihen und Schweizer “Betongold” (Immobilien) führte. Hingegen stoppte der Höhenflug von Gold vorerst.

Angesichts der zahlreichen Kehrtwenden des US-Präsidenten betreffend seiner besonders radikalen Zollpläne erholten sich die globalen Aktien nach hohen temporären Verlusten im April.


Einschätzung

Die laufenden Zollverhandlungen zwischen den USA und dem Rest der Welt sowie den zahlreichen geopolitischen Brandherden werden auch künftig die Nachrichtenlage dominieren. Vieles ist in Bewegung. Ob und wie diese die Finanzmärkte beeinflussen, ist ungewiss. Wir sehen daher von weiteren Ausführungen ab.

Für unsere Kund:innen liegt das relevanteste Ereignis aus unserer Sicht zudem näher.

Die SNB senkte ihren Leitzins am 19. Juni 2025 um 0.25 Prozentpunkte auf 0%. Dies war seit März 2024 die sechste Zinssenkung in Folge. Die SNB begründete den Schritt mit der rückläufigen Teuerung und dem starken Schweizer Franken.

Damit die Teuerung nicht zu lange und zu tief in den negativen Bereich sinkt, benutzte sie mit dem Festlegen des Leitzinses eines ihrer wichtigsten Werkzeuge. Dies entspricht exakt dem Auftrag der SNB, die die Geldpolitik im Gesamtinteresse des Landes führt. Sie sorgt nämlich dafür, dass die Konsumentenpreise stabil bleiben und berücksichtigt dabei die konjunkturelle Entwicklung der Wirtschaft. 

Kurz, am liebsten hätte sie eine beständige Teuerung zwischen 0% und 2% pro Jahr, einen stabilen Schweizer Franken und eine brummende Wirtschaft. Dies gleichzeitig und dauerhaft zu erreichen, ist äusserst anspruchsvoll.

Ein Blick zurück in die Vergangenheit hilft: Ähnliches ereignete sich schon Anfangs 2015, als die SNB zum ersten Mal ihren Leitzins unter 0% setzte. Infolge einer anhaltenden Frankenstärke wurde damit die Phase der Negativzinsen eingeläutet. Diese war ungewöhnlich und es kamen auch negative Folgen zum Vorschein. Zudem kristallisierten sich Gewinner und Verlierer heraus.

Zweifellos zu den Gewinnern gehörten Kreditnehmer wie Immobilienbesitzer oder Firmen. Ihre Zinszahlungen sanken markant und gleichzeitig stieg auch der Wert ihrer Anlagen. 

Das Nachsehen hatten hingegen Sparer, die keine Zinsen mehr auf ihre Ersparnisse erhielten und zudem mit immer höheren Gebühren für ihre Bankprodukte konfrontiert waren. 

Mit zunehmender Dauer der Negativzinsphase zeigte sich ein klares Muster. Viele Unternehmen und Privatpersonen sahen sich “gezwungen”, ihre Ersparnisse anzulegen. Kurz, wer wollte, dass sein Geld arbeitete, liess es nicht auf dem Bankkonto.

Wir wissen nicht, ob es zu einer zweiten Negativzinsphase kommt und wie lange diese dauern würde. Es ist aber möglich. Wir glauben, dass sich alle Anleger:innen darauf vorbereiten sollten. Folgende Empfehlungen können helfen:

  1. Unnötige Bankgebühren sparen: Wer kann, wechselt zu günstigeren Anbietern für Konti und Wertschriftendepots.
  2. Die eigene finanzielle Situation klären: Wer flüssige Ersparnisse hat, die über den Anteil hinausgehen, die man gemeinhin als “Eiserne Reserven” (man spricht hier von rund 6 Monaten an Lebenskosten) bezeichnet, kann diesen “Überschuss” anlegen.
  3. Anlagen den eigenen Bedürfnissen anpassen: Anlagen sollten immer im Kontext der eigenen finanziellen Lage und Ziele erfolgen, damit nicht unnötige Risiken oder unnötige hohe Sicherheiten eingegangen werden.
  4. Günstige ETF bevorzugen: Für die meisten eignen sich breit diversifizierte Anlagen wie günstige ETF, damit möglichst viel von der Rendite für sie selbst übrig bleibt.
  5. An der Strategie festhalten: Schwankungen gehören zum Anlegen an den Finanzmärkten. Nur wer diese aushält, kann langfristig attraktive Renditen realisieren.


Ausblick

Wir machen keine Prognosen. Unser Rezept ist und bleibt simpel. Lege langfristig, breit abgestützt und kostengünstig an.

Der findependent Marktbericht ist ein vierteljährlich erscheinender Rückblick und Kommentar zu den Entwicklungen am Finanzmarkt.

Wer für den Marktbericht zuständig ist:


Matthias (Gründer)


Tobias (Investment Management)

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