Früh anlegen lohnt sich

Nur gerade 30% der 19- bis 25-Jährigen in der Schweiz legen in Aktien an. Bei der Altersgruppe zwischen 26 und 49 Jahren sind es dann immerhin schon 36% (Moneyland-Studie 2018). Okay, man muss nicht alles schon in jungen Jahren gemacht haben – Fallschirmspringen kannst du problemlos noch mit Sechzig – aber beim Anlegen lohnt es sich definitiv früh zu beginnen.

Vorteil Nr. 1: Grösseres finanzielles Polster

Ob du nämlich bereits heute oder erst in 15 Jahren mit Anlegen beginnst, macht einen ziemlichen Unterschied, wie folgendes Beispiel zeigt:

Anna ist clever und spart ab heute jeden Monat CHF 500 und legt diese an. Nach 30 Jahren hat sie sich so mit ihrer Anlagelösung ein schönes finanzielles Polster von über CHF 400’000 aufgebaut. Thomas kapiert es erst 15 Jahre später, dass er ebenfalls anlegen sollte. Er probiert aufzuholen und legt jeden Monat doppelt so viel (CHF 1’000) an.

Nach weiteren 15 Jahren haben Thomas und Anna beide je insgesamt CHF 180’000 in ihre Anlagelösung eingezahlt. Das finanzielle Polster von Thomas ist auf etwas mehr als CHF 260’000 angewachsen – das sind rund CHF 140’000 weniger als Anna zu diesem Zeitpunkt hat, die einfach nur früher damit begonnen hat!

Liniendiagramm zeigt, dass sich früh anlegen lohnt. Anna startet 15 Jahre früher und hat nach 30 Jahren über 407000 Franken. Thomas startet später und hat daher nur 265000 Franken

Hinweis: die Rendite der Anlagelösung beträgt im Beispiel 5%. Dies entspricht ungefähr der langfristigen Rendite der findependent Anlagelösung Ausgeglichen, basierend auf historischen Werten. Dies stellt jedoch keine Garantie für zukünftige Marktentwicklungen dar.

Der Grund für diesen grossen Unterschied ist der Zinseszinseffekt, welcher dazu führt, dass das Vermögen mit längerer Anlagedauer immer schneller wächst.

Mit unserem Zinseszinsrechner kannst du deine individuelle Situation berechnen.

In der Realität würden Thomas und Anna wahrscheinlich auch mal Geld aus ihrer Anlagelösung nehmen, um sich bspw. eine längere Reise zu gönnen oder eine Zeit lang kein Geld einzahlen, weil sie lieber Teilzeit arbeiten wollen. Der grosse Vorteil von früh anlegen bleibt aber auch so bestehen.

Vorteil Nr. 2: Geringeres Verlustrisiko

Das Anlagevermögen wächst ausserdem auch nicht so schön stetig wie in der obigen Grafik, sondern ist an den Finanzmärkten Schwankungen ausgesetzt. Dies zeigt die folgende Grafik der vergangenen Wertentwicklung des Schweizer Aktienmarkts von 1990 bis 2021 schön:

Insgesamt hat sich der Wert in den letzten 30 Jahren etwa verfünfzehnfacht, aber es gab auch immer wieder Phasen mit starken Verlusten, wie bspw. während der Finanzkrise 2008 oder der Coronakrise im Frühling 2020.

Historische Wertentwicklung des Schweizer Aktienmarktes dargestellt als Liniendiagramm von 1990 bis 2021. Zeigt ein Wertzuwachs von rund 1'000 Punkte auf rund 17'000

Da der Aktienmarkt aufgrund des Wirtschaftswachstums langfristig ansteigt, nimmt folglich die Wahrscheinlichkeit beim Anlegen einen Verlust zu erzielen mit einer langen Anlagedauer massiv ab. In Zahlen ausgedrückt sieht es wie folgt aus:

Hätte man in den letzten 30 Jahren an einem beliebigen Tag für 1 Tag angelegt, hätte man nur mit 54% Wahrscheinlichkeit einen Gewinn erzielt. Hätte man aber für 10 Jahre angelegt, dann hätte die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn 97% betragen.

Erfolgschancen steigen mit zunehmender Anlagedauer, dargestellt mit einem Balkendiagramm. Bei einer 1tägigen Anlagedauer ist die Erfolgswahrscheinlichkeit 55%, bei 10 Jahren schon 97%

Fazit

Die Daten zeigen klar: wer früh mit anlegen beginnt und somit auch länger anlegt, erhöht seine Erfolgschancen beim Anlegen deutlich und profitiert bedeutend mehr vom Zinseszinseffekt. Deshalb sollte jeder und jede schon in jungen Jahren mit Anlegen beginnen. Schon Sparbeträge von einigen hundert Franken pro Monat führen langfristig zu einer grossen Summe.

Ganz egal wie viel du schon anlegen kannst, beginne am besten heute damit. Du brauchst auch nicht abzuwarten, bis dich die Marktlage gut dünkt, sondern legst am besten gestaffelt an. Der Versuch die «richtigen» Zeitpunkte zu treffen, ist nämlich oftmals kontraproduktiv, weil du so der Marktentwicklung immer etwas hinterherhinkst.

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